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Die Chronik von Tales of Tamar

Jahr 655
Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Das Reich des Lord Agomar ist leider nicht mehr. Schon l�ngere Zeit hatte sich der Regent offenbar nicht mehr ausreichend um die Regierungsgesch�fte gek�mmert, wie die Anschuldigungen des Lord Baltar aus dem letzten Chronikeintrag belegen. Es gibt leider keine genaueren Angaben �ber die Geschehnisse am Hofe des Lord Agomar von Nuwenburg.

Sein Vasall, Lord Azuriel, ver�ffentlichte einen Nachruf, in dem er noch einmal auf die Verdienste seines Lehnsherren hinwies. Das Reich des Lord Agomar bestand insgesamt weit �ber 450 Jahre. Zuerst siedelte er auf der Insel Exevor im Bereich der alten Welt, um dann einen Neubeginn auf dem Kontinent Elerion zu wagen. Er war zu Zeiten des Guridh-Ordens und auch sp�ter ma�geblich mitbestimmend in den gro�en politischen Entscheidungen Tamars. Allerdings war Lord Agomar von jeher ein stiller Regent, der sich nur selten zu Wort meldete, nichtsdestotrotz aber im Hintergrund die F�den zog. So war auch sein Verzicht und die Unterordnung unter die Lehnsherrschaft der Lady Maidheike daf�r verantwortlich, das jene f�r einige Zeit den Titel einer Kaiserin f�hren konnte.

Seit langem schon gibt es Bestrebungen auf Tamar, das Wissen der Generationen f�r die Nachwelt aufzubewahren und es neuen Reichen zur Verf�gung zu stellen. Schon zu Zeiten K�nig Abanors gab es ja angeblich eine Geheimbibliothek, welche allerdings vermutlich nie �ffentlich zug�nglich war. In der Neuzeit gab es dann immer wieder einmal den Versuch, solch eine Bibliothek f�r die �ffentlichkeit zu schaffen. Besonders erw�hnenswert ist hier wohl die Bibliothek von Babylon des Lord Garibaldi, welche zu ihrer Zeit recht umfangreiche Informationen zu gebr�uchlichen Waffen und R�stzeug, zu den verschiedenen Geb�uden, welche auf Tamar errichtet werden und auch Einiges an Kartenmaterial enthielt. Leider ist diese Bibliothek schon lange nicht mehr zug�nglich und die Geheimbibliothek von K�nig Abanor ist nach wie vor verschollen, so sie denn �berhaupt existiert.

Nun also wurde ein neuer Versuch gestartet, eine solche Quelle des Wissens zu erschaffen. Es gibt in der neuen Bibliothek inzwischen schon zahlreiche Informationen, welche jedermann ohne Einschr�nkung nutzen kann, und das auch ohne eine Bezahlung f�r diese Dienste zu leisten. Auch ich selbst habe schon einige Eintr�ge dort verfasst, aber das gr��te Lob geb�hrt einem Anderen. Pater Richeleau hat eine kleine, nichtsdestotrotz jedoch �u�erst flei�ige Schar von M�nchen um sich gesammelt, welche stetig den Bestand an Schriftst�cken in dieser Bibliothek erweitern. In jahrelanger harter Arbeit arbeiteten sich diese emsigen M�nner durch Berge von Chronikeintr�gen und Schriftst�cken in den �ffentlichen Hallen, um so einen umfassenden Abri� der Geschichte Tamars in der Neuzeit zu erschaffen. Noch ist die Arbeit nicht getan und viel bleibt noch zu erledigen, aber dennoch ist diese Bibliothek schon jetzt die umfangreichste Quelle des Wissens, die einem interessierten Leser zur Verf�gung steht. In den �ffentlichen Hallen Tamars kann man bei Interesse eine Wegbeschreibung zu dieser Schriftensammlung finden

Der Sohn des Lord Nachtfalke und der Lady Grainne bekam nach seiner Geburt Lady Lyra von Blankenburg und Lord Messaggio als Paten zur Seite gestellt. Wie nun bekannt gegeben wurde, wird der heranwachsende J�ngling einige Jahre im Reich des Lord Messaggio verbringen. Dieser ist, ebenso wie Lady Grainne, einer der letzten verbleibenden Barbaren. So war es der Wunsch der Eltern, da� der junge Conn auch diese Seite seine Abstammung kennenlernen und sich mit der Kultur der Barbaren vertraut machen soll. Daher wurde Lord Messaggio gebeten, sich pers�nlich um die weitere Ausbildung von Conn zu k�mmern.

Die Seuche im Reich von Lady Laxinea konnte endlich besiegt werden. Nachdem Wissenschaftler jahrelang geforscht hatten, wurde endlich ein Gegenmittel gefunden. Zwar forderte die Krankheit trotzdem sehr viele Menschenleben, aber inzwischen haben sich die Verh�ltnisse normalisiert und Lady Laxinea ist auf ihren angestammten Regentenplatz zur�ckgekehrt.

Lord Boromir bat k�rzlich um Hilfe gegen gro�e Untotenhorden auf der Insel Minhiriat. Daraufhin wurde ihm von mehreren Seiten Unterst�tzung zugesichert. Allerdings wollten unter anderem die Reiche des Lord MacJones und des Lord Thoralf nicht nur mit Korn, sondern auch mit Waffen und R�stzeug helfen. Lord Baltar bemerkte daraufhin, es sei unsinnig, einem solch kleinen Reich Waffen zu liefern, da Lord Boromir damit nicht genug ausrichten k�nne. Au�erdem nannte er es sinnlos, Truppen an der K�ste Minhiriats anzulanden, um die Untoten zu bek�mpfen. Gerade diese Begr�ndung hatte er aber vor Jahren angef�hrt, als er in Streit mit Lord Faramir geriet, welcher solche Truppen transportierenden Schiffe des Lord Baltar versenkt hatte, die er als Bedrohung seines Reiches ansah. Au�erdem scheint sich zwischen Lord Boromir und dem ebenfalls auf Minhiriat siedelnden Lord Courgan ein Streit anzubahnen, was die reichtige Strategie im kampf gegen die Untoten betrifft.

Im Zusammenhang mit dem Streit um einige Landmorgen wurde Lord Nachtfalke genannt. Ihm wurde dabei von mehreren Lords vorgeworfen, er w�rde an vielen verschiedenen Stellen auf Tamar seine Grenzmarkierungen ausbringen. Anscheinend hat es Lord Nachtfalke dabei meist auf einige wenige K�stenstreifen abgesehen, die er f�r sein Reich beansprucht. So annektiert er mal hier und mal dort immer wieder einige wenige Morgen. Diese seltsame Art der Inanspruchnahme von Land wurde von einigen Regenten schon mit dem Begriff "Landfledderei" bezeichnet, was der Sache wohl ziemlich nahe kommt, denn Lord Nachtfalke k�mmert sich nicht um die Sicherung der Landmorgen, sondern �berl��t diese wieder den umherziehenden Elfen, Untoten oder Orks. Ihm scheint v�llig egal, wie seine Fischer zurechtkommen, solange sie nur f�r ihn auf den durch ihn beanspruchten Gew�ssern auf Fischfang gehen.

Tamar, im Jahre 655

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