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Die Chronik von Tales of Tamar

Jahr 225

Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Die ersten Tamarschen Wettspiele sind Geschichte und alle Beteiligten sind sich einig, daß es ein großartiger Wettstreit war. Leider ließ zu Beginn der Vorbereitungen die Zahl der gemeldeten Teilnehmer doch sehr zu wünschen übrig. Da kam meinem Dienstherren die Idee, einige Preise für die besten Wettkämpfer zu stiften, was dazu führte, daß sich noch etliche Athleten auf den Weg nach Edavon machten, wo die Spiele dann ausgetragen wurden. Lord Haschelot verlängerte eigens zu diesem Zweck auch die Anmeldefrist und so fanden die Wettkämpfe erst vor kurzem statt. Deshalb ist auch die endgültige Bekanntgabe der Sieger noch nicht erfolgt.

Für unser Reich hielten die vergangenen Jahre eine der wohl wichtigsten Entdeckungen Tamars bereit. Es gelang einem unserer Kapitäne in jahrelanger Suche die Passage nach Elerion zu finden. Schon immer wurde von dem Kontinent Elerion berichtet, der alle bisher entdeckten Inseln Tamars weit an Größe übertreffen würde. Als besagter Kapitän dann vor einigen Jahren eine neue Küste erreichte, hielt er sie zuerst nur für eine neue Insel. Nach jahrelanger Fahrt, die immer nur an der Küste entlang weiter und weiter nach Norden führte, stand es aber fest: Das mußte der sagenumwobene Kontinent sein.

Weiter und weiter segelte das Schiff und endlich erreichte es einen Landstrich, der das ursprüngliche Ziel der Reise war: Nonakesh, eine riesige Insel, nur durch einen Fluß vom Kontinent getrennt, und der einzige Bereich Elerions, der bisher von Menschen bewohnt wird. Schon seit längerer Zeit erreichen uns auf verschlungenen Pfaden immer wieder Berichte und Botschaften von Nonakesh. Viele verschiedene Siedler haben dort neue Reiche gegründet und leider sind auch schon einige Kriege ausgebrochen. Da jedoch in den neuen Reichen Forschung und Wirtschaft noch nicht so weit fortgeschritten sind, werden dort Waffen, Rüstungen und vor allem Schiffe gesucht. Diese werden natürlich nicht nur für kriegerische Zwecke eingesetzt, sondern sollen auch bei der weiteren Erforschung Elerions und bei der Verteidigung der Länder gegen Orks und andere Gefahren eingesetzt werden.

Deshalb war diese Passage auch so wichtig für uns, denn dadurch haben wir viele neue Abnehmer für unsere Waren und schon kurze Zeit nach Entdeckung der Passage wurden die ersten Geschäfte abgeschlossen und ganze Schiffsladungen mit Waren sind mittlererweile auf dem Weg nach Nonakesh. Leider bleibt auch dieser Eintrag in der großen Chronik von Tamar nicht ohne schlechte Nachrichten. Baron Borborad III., der letzte Nachfahre eines der älteren Herrschergeschlechter auf Tamar, ist von uns gegangen. Hiernach der Brief, der uns kurz nach seinem Tod erreichte:

Werte Lords von Tamar,

Verzeiht, aber mein Name ist Fenbag Eberingen, und ich bin der treue Berater des nun verstorben Baron Borborad gewesen.
Alles began vor numehr einem Jahr, als mein Baron einen Angriff auf den Markt begonnen hat, um seine Macht noch mehr auszuweiten.
Wie auch bei der Übernahme der Lehensherrschaft von Lord Dolphin, so habe ich ihm auch hier dazu geraten, Vorsicht walten zu lassen, da er sonst ein paar Lords wieder einmal auf die Füse treten würde!
Und genau das hat er getan!
Plötzlich waren zehnmal soviele Plattenpanzer zum Verkauf gestanden, als wir überhaupt in den Lagern hatten. Eine Hexe muß sie hervorgezaubert haben, da wir ihren Ursprung bis heute nicht klären konnten. Welcher Lord auch immer uns diese Hexe gesendet hat, er sei verflucht und fürchte sich vor dem Tag der Rache des einst so mächtigen Volkes der Haraljaner. Diese Plattenpanzer schienen ebenso von einem bösen Zauber belegt zu sein und haben unser ganzes Korn verrotten lassen und das Volk gegen unseren Baron aufgehetzt! Erzürnt über dieses böse Machwerk, hat die Göttin unseren geliebten Baron mit Krankheit ans Bett gefesselt, und selbst die besten Heiler des Landes konnten sein Siechtum nicht beenden. Hungrig und voller Zorn auf ihren geliebten Herrscher haben sie heute die Burg gestürmt aber leider nur den Leichnam des Baron vorgefunden, da er heute Nacht verstorben ist!

Der letzte Wille des Barons, welchen er mir diktiert hat, lautet: Das Land auf Tandria soll dem Bündniss von Tandria zugute kommen. Das Land auf Anorien in der Wüste, einstmals das Land von Brightblade, soll Lord Dolphin überlassen werden, aber nur wenn er Frieden mit Lord IronHeart schließt!

Da der geliebte Baron keinen Erben hinterlassen hat, ist die Dynastie der Borborads wohl mit dem Verbleichen des Barons ausgestorben. Noch hat sich eine Maid gemeldet, welche einen Bastard des Baron vorweisen konnte!

Doch wir Haraljaner hoffen darauf, daß eines Tages ein Bastard auftreten wird, der die Herrschaft über die einstmaligen Ländereien beansprucht und unser einst so stolzes und unbeugsammes Volk wieder seiner wahren Größe und Bedeutung auf Tamar zuführt. Höret denn Volke von Tamar, fürchtet euch vor dem Tag, an dem ein Bastard des Borborad seinen Anspruch geltent macht!

Mit Gruß,
Fenbag Eberingen
Gefolgsmann des Baron Borborad III

Soweit also der besagte Brief. Baron Borborad war zwar vor allem in den letzten Jahren im steten Wettstreit um die besten Angebote an Waren auf den Marktplätzen dieser Welt, doch dieses Ende betrübt uns auch bei einem Konkurrenten.

Nunmehr möchte ich diese Seite der Chronik schließen in der Hoffnung auf viele neue Berichte und Nachrichten nunmehr sowohl aus der alten Welt, als auch aus der neuen Welt, wie die Weiten des elerischen Kontinents gemeinhin genannt werden.

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