Review: Internet-Strategiespiel »Tales of Tamar« (von Michael Scholz)

Geschichten aus Tamar

Lange ist es her, seit ich das erste Mal von "Tales of Tamar" hörte. Es war damals, als ich mit meinen Freunden auf der Amiga-Messe in Neuss war, da lief am Stand der Firma Eternity ein Intro, das die Massen in seinen Bann zog. Auch ich versuchte damals unbedingt zu sehen, was da vorgeführt wurde, ich war schlichtweg wie der Rest der Anwesenden gebannt von dem Spektakel. Dies war mein erster Kontakt zu "Tales of Tamar".

Dann wurde es für mich eine Weile still um "Tales of Tamar" (im folgenden ToT genannt), doch im März 2001 las ich auf Amiga-News.de, dass noch neue Betatester für das Spiel gesucht werden. Frohen Mutes meldete ich mich an und bekam auch kurze Zeit später mein NDA und kurz darauf meine Zugangsdaten, um mir das Spiel herunterzuladen.

Das Spiel wird mittels des AmigaOS-Installers auf die Festplatte des heimischen Computers installiert; dies sollte selbst für den unerfahrenen Anwender kein Problem darstellen. Sollte der Installer des AmigaOS ab Version 3.5 zur Verfügung stehen, wird die Installation mit Hintergrundgrafik und Musik unterlegt.

Das Basis-Set des Spiels soll auf 3 CDs ausgeliefert werden, wovon eine das Intro enthält, eine den Soundtrack und eine das Spiel selbst.

Also begann im Winter des Jahres 78 meine Herrschaft über ein kleines Reich in Tamar. Ich, genannt Skar, siedelte mit meinen treuen Gefolgsleuten nach langer zehrender Reise auf der Insel Eternia, um dort ein neues Reich aufzubauen. Doch wie sollte uns das gelingen?

Nun schauen wir uns einmal an, wie sich ToT dem geneigten Spieler präsentiert. Als erstes werden wir vom Residenzscreen begrüßt. Dieser stellt die Steuerzentrale unseres Reiches dar, von hier aus erreichen wir alle anderen Screens, die für unser Spiel wichtig sind, die Forschung, die Diplomatie, die Karte, die Berichte, die Steuern, die Statistik, die Optionen, die Spezialisten, den Stammbaum und natürlich unsere Stadt.

Der Residenzscreen

Im Optionenscreen können wir die Einstellungen vornehmen, die zur Soundwiedergabe benötigt werden, und im zweiten Screen müssen wir unsere Konfiguration der E-Mail-Adresse, über die wir ToT spielen wollen, eintragen, denn ToT spielt man über das Internet. Deshalb wird es auch als sogenanntes "Massiv-Multiplayer-E-Mail-Spiel" beworben.

Was heißt das aber? Muss ich jetzt etwa die ganze Zeit, während ich meinen Zug plane, online sein? Natürlich nicht! Denn ToT baut seine Verbindung über die am Amiga gebräuchlichen TCP/IP-Stacks Miami, MiamiDx, Genesis und AmiTCP auf, holt die E-Mail vom Server und geht dann wieder offline. Es besteht für die Flatrate-Benutzer unter uns natürlich auch die Möglichkeit, ToT auf "Immer online" zu setzen. :)

Erklären wir aber erst einmal das Prinzip, das hinter ToT steckt

Wie anfangs erwähnt, begann ich im Winter 78 mit meinen Mannen in Tamar auf der Insel Eternia ein Reich zu gründen. Was können wir davon ableiten? Richtig, ToT läuft mit seinen Spielzügen jeweils ein Quartal durch, d.h. Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter, wobei im Winter die Landschaft auch mit Schnee bedeckt ist. Was einen im Normalfall auch daran erinnert, dass im Frühjahr wieder die Saat fällig ist, denn ohne Saat keine Ernte und ohne Ernte bekommt die Bevölkerung kein Korn und ohne Korn passiert es auf kurze oder lange Sicht, dass die Bevölkerung einen lyncht. Das Lynchen durch die Bevölkerung ist auch eine der wenigen Möglichkeiten, in ToT zu sterben, eine andere Möglichkeit wäre, durch die Hand eines anderen Spielers zu sterben.

Denn das Wichtigste in der Welt von Tamar ist die Kommunikation mit anderen Spielern, es gibt hier keine direkten Computergegner, jedes andere Reich hat einen Menschen hinter sich, der einem die eine oder andere Aktion übel nehmen könnte. Als Kommunikationsmöglichkeiten könnte ich einmal die Taverne anbieten, hier gibt es ein schwarzes Brett, den Mail-Editor, in dem sämtliche Nachrichten von allen Spielern gelesen werden können (später soll man hier nur noch die Nachrichten von den Spielern lesen können, die man bereits entdeckt hat), und den Online-Chat, einen eingebauten IRC-Client, mit dem man sich im IRC-Kanal des Spieles einloggt.

Die Taverne (mit Requester)

Dies kann man natürlich auch mit AmIRC oder BlackIRC tun, wenn man will. Stammtisch ist immer Sonntagabend um 21 Uhr, aber es sind auch an den Wochentagen viele anzutreffen. Die genauen Zugangsdaten gebe ich hier nicht bekannt.

Der Aufbau des Reiches

Als junger Herrscher steht man vor dem Problem: Wie gehe ich nun vor? Unser Reich hat noch keine allzu große Dimension und unser "Dorf" ist auch noch nicht wirklich ansehnlich, uns stehen sieben Morgen Land, eine Taverne, ein Bürgerhaus, zwei Mühlen, ein Kornlager und ein wenig Gold zur Verfügung. Doch womit sollen wir anfangen?

Wichtig ist es auf jeden Fall, Steuern zu erheben. Hier kann dann jeder beweisen, dass er besser als unsere jetzige oder ggf. zukünftige Bundesregierung ist :), und hohe oder niedrige Steuern erheben, um den Staatshaushalt zu finanzieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Forschung, denn nur durch Forschung stehen uns in Zukunft neue Techniken, verbesserte Waffen, besserer Schiffbau oder einfach nur eine bessere medizinische Versorgung der Bevölkerung zur Verfügung. Allerdings ist zu beachten, dass uns die Forschung ebenfalls Gold kostet, und dieser Betrag ist abhängig von der Bevölkerung: Je mehr Untertanen auf ein entsprechendes Forschungslevel der Bereiche Astronomie, Alchemie, Naturkunde, Theologie, Heilkunde, Kampfkunst und Technik gebracht werden sollen, um so höher sind die Kosten dafür. Eine Erleichterung bei der Entscheidung, in welche Richtung wir forschen wollen, gibt uns das Spiel natürlich auch, denn zu den entsprechenden Gebieten gibt es immer eine kurze Beschreibung, so wäre das z.B. bei Astronomie Stufe 6: "Durch den Stand der Sterne könnte es uns nun auch nachts gelingen, die exakte Position der Schiffe zu bestimmen.", also sollte die Forschung auf keinen Fall vernachlässigt werden.

Doch kommen wir zurück zu unserem kleinen Reich, genannt "Enwor", welches ich versuchte, aufzubauen. Es war die Zeit, als sich die ersten Kriege anbahnten und mein Kundschafter, diesen bewegt man auf der Karte von ToT, um die Gegend zu erkunden, täglich neue Gegenden entdeckte und natürlich auch die ersten annektierenden Truppen auf Tamar zu sehen bekam. Diese Truppen waren von ihren Herrschern ausgesandt worden, um die noch unbesetzten Ländereien in Besitz zu nehmen. Doch wie es immer auf der Welt ist, gab es auf der einen Seite Neid und Missgunst über die blühenden Reiche des jeweils anderen Herrschers, und so passierte es, das sich Bündnisse bildeten, um nicht allein gegen andere im Krieg dazustehen. So kam es, dass um das Jahr 92 der erste große Krieg auf Tamar ausbrach, auf der einen Seite die Herren Wolfen und Siegfried, auf der anderen Seite ein Bündnis namens VSZOT, heute unter dem Namen VSZE bekannt. Die Mitglieder des "Vertrag für Sicherheit und Zusammenarbeit in Ost-Tamar" waren zu dieser Zeit Lord Alberich von Schmiedefeld, Lord Fox von Sion, Freiherr Taurik von Bärenanger und Lady Morgana. Es schien lange Zeit so, dass die Herren lange kämpften, ohne den jeweils anderen bezwingen zu können, bis um das Jahr 110 die Meldung an alle Reiche verbreitet wurde, dass Wolfen tot sei. So kam für uns die erste Chance, unser kleines Reich zu vergrößern, denn mein Reich war komplett umgeben von dem des Herrn Wolfen. Wir konnten unser Reich nur ein wenig vergrößern, da auch die anderen Nachbarn Wolfens, vor allem sein Verbündeter Siegfried, ebenfalls schnell die umliegenden Ländereien einnahmen und für uns nicht allzu viel übrig blieb. Doch werfen wir einmal einen Blick auf die Karte von ToT.

Der Kartenscreen

Hier können wir viele kleine Hexagons erkennen, welche jeweils einen Morgen Land darstellen. Es gibt verschiedene Terrains. Einige davon können wir hier erkennen, da wäre das Grasland, die Laub-, Nadel- und Dunkelwälder, die Hügel und Berge, es gibt aber auch noch Wüsten und Sümpfe auf Tamar. Auf der Karte können wir verschiedene Figuren sehen, welche uns in ToT zu Verfügung gestellt werden: den Kundschafter, um die Ländereien zu erkunden, Kavallerie-, Infanterie- und Artillerie-Truppen (hier nicht zu sehen). Diese Truppen können je nach Bewaffnung und Rüstung verschiedene Stärken annehmen. Es gibt leichte, mittlere und schwere Einheiten. Die Kategorie einer Einheit richtet sich nach der Rüstung der Truppe, welche wir ihr im Kasernenscreen (Waffen und Rüstungen) zuweisen, die Rüstungsklassen erstrecken sich von RK0 bis RK12. Wobei man sich hierbei natürlich denken kann, dass eine Einheit mit der Rüstungsklasse 12 wesentlich bessere Chancen im Kampf hat als eine Einheit mit der Rüstungsklasse 0.

Mit dem Schalter "Grenzen", welcher hier zu sehen ist, kann man die Grenzen zu den benachbarten Ländern einblenden, mit dem Schalter "Rohstoffe" kann man sich die Ressourcen der Felder anschauen und mit dem Schalter "Symbolkarte" werden die Namen der eigenen Städte eingeblendet.

Wie wir erkennen können, gibt es auch Orks, welche in den Bergen hausen und in regelmäßigen Abständen auftauchen, um uns Land zu stehlen, und so kommen wir zu einem weiteren Teil der Geschichte um das Reich von Satai Skar.

Kurz nach dem Tode Lord Wolfens und der Erweiterung unseres Reiches gab es die erste größere Bedrohung für dieses, denn auf einmal wurde Eternia von Orkhorden überrannt, unsere Ländereien fielen zu einem Großteil an die Orks und unsere Schmiede waren durch den Verlust unserer erzträchtigen Berge nicht mehr in der Lage, Waffen für uns herzustellen, mit welchen wir den Orks Herr hätten werden können. So kam es, dass unser Reich vor sich hinsiechte. Alle Truppen, die wir gegen die Orks aussandten, wurden von diesen dahingeschlachtet, da unsere Mannen mit schlechten oder gar ohne Waffen ausgerüstet waren und somit den Orks nichts entgegenzusetzen hatten. Aber dann nahte die Rettung, Lord Fox von Sion, Mitglied des VSZE (der VSZOT wurde mittlerweile umbenannt in "Vertrag für Sicherheit und Zusammenarbeit in Eternia"), bot uns Hilfe bei der Vertreibung der Orks an, und seine Truppen wüteten unter diesen, so dass wir die Ländereien wieder in unseren Besitz nehmen konnten. Daraufhin entschloss sich Satai Skar, Mitglied des VSZE zu werden, am Anfang noch als nicht öffentliches Mitglied, da der Krieg mit Herrn Siegfried immer noch tobte und eine Bekanntmachung sicher einen Angriff Siegfrieds auf unser Reich provoziert hätte.

So verging wieder eine gewisse Zeit bis die Wissenschaftler Tamars neue Errungenschaften präsentieren konnten.

Dann war es soweit, um das Jahr 150 herum gelang es den ersten Herren, Schiffe zu Wasser zu lassen.

Eine Stadt der Stufe 2 mit Hafen Der Hafenscreen

So begannen die ersten Herrscher, die Meere zu erkunden, uns war dies leider nicht vergönnt, da wir über keine Stadt am Meer oder einem Fluss verfügten, so dass wir traurig zusehen mussten, wie andere die Weiten des Ozeans erkundeten. Doch nur wenige Jahre später bot sich uns die Chance unseres Lebens. Sergus, der die ehemaligen Ländereien des verstorbenen Wolfen übernommen hatte, war durch Misswirtschaft von seinem Volk verjagt worden. Bis heute ist noch nicht geklärt ob ihn das Volk gelyncht hat oder ob er mit einem Schiff fliehen konnte. So gelang es uns, die auch erst wenige Jahre zuvor entdeckte Möglichkeit der Übernahme fremder Städte auszuprobieren und so ebenfalls nach dem Aufbau der Stadt einen Hafen zu bauen und die Meere zu erkunden.

Zurück zum Test

Die Meere können mit Handels- und Kriegsschiffen befahren werden, welche es in jeweils drei Stufen gibt, kleine, mittlere und große. Hier muss ich allerdings hinzufügen, dass bis heute noch kein großes Kriegsschiff gesichtet werden konnte, wahrscheinlich hat noch keiner der Lords die technischen Voraussetzungen dafür gefunden. Während Kriegsschiffe dazu in der Lage sind, die Küstenstreifen des eigenen Reiches zu annektieren und andere Schiffe zu versenken sowie Piraterie zu betreiben (ja richtig gelesen, es ist möglich, Handelsschiffe anderer Spieler zu überfallen und den Gewinn der verkauften Waren zu stehlen), sind Handelsschiffe für den Transport ausgelegt, mit diesen kann man seine Kundschafter, Siedler und Truppen auf andere Inseln transportieren - womit wir schon beim letzten Bericht aus Enwor angelangt wären.

Es muss um das Jahr 180 gewesen sein, als unser Verbündeter die neue Insel Exevor entdeckte, daraufhin machten sich Freiherr Taurik, Lord Alberich, Lord Fox und ich, Satai Skar, auf, um diese neuentdeckte Insel zu besiedeln. Doch leider waren wir nicht die Einzigen, und es kamen noch die Herren Lancelot und Lucksi hinzu, welche sich ebenfalls an der Besiedlung Exevors beteiligten. Nach langen Verhandlungen wurde eine Einigung erzielt, und jeder sollte ein Sechstel der freien Ländereien auf Exevor erhalten. Dies ist nun schon ein paar Jahre her, und ich kann auf ein stolzes Reich von 197 Morgen Land und neun Städten herabschauen. Doch sehen wir, was die Zukunft für ToT bringt.

Kommen wir nun aber zu einigen trockenen Details

Die Grafik wird auf einem 640x480-Screen in 256 Farben dargestellt, d.h. es muss ein AGA-Amiga oder eine Grafikkarte zur Verfügung stehen, um in den Genuss, ToT spielen zu können, zu kommen. Den Grafiken sieht man an, dass an dem Spiel mit viel Liebe und Hingabe gearbeitet wird, denn die Hintergrundgrafiken und Figuren sind wirklich erste Sahne. Des weiteren finden sich auch die ganzen Gebäude und Waren, die zum Kauf oder Verkauf angeboten werden, im jeweiligen Screen als Raytracing-Animation wieder, so dass man sie von allen Seiten betrachten kann. Auf meinem 68060-Amiga habe ich keine Probleme mit der Darstellung der Animation, allerdings soll es auf langsameren Systemen (ToT ist theoretisch ab 68030 spielbar) zu Geschwindigkeitseinbußen kommen. Dies könnte eventuell gelöst werden, indem man die Animationen abschaltbar macht, was aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht implementiert ist.

Der Sound wird wie bereits erwähnt auf einer Extra-CD ausgeliefert, welche sich während des Spiels im CD-ROM-Laufwerk des Amiga befinden sollte. Der Soundausgang des Laufwerks sollte irgendwie mit eingespeist werden, wie z.B. beim Amiga 4000, damit man sich die Musikstücke auch zum Spiel anhören kann. Je nach Situation (Spielscreen) wird ein anderes Musikstück wiedergegeben. Man kann natürlich auch einen Kopfhörer an den Frontausgang des CD-ROM-Laufwerks anschließen, allerdings hört man dann die Hintergrundgeräusche nicht mehr, wenn einem im Winter der Wind auf der Karte durch die Haare fährt oder wie die eigenen Truppen auf der Karte einen begrüßen, wenn man sie anklickt, oder das Vogelzwitschern im Sommer.

Wann müssen die Züge eigentlich abgeschickt werden? Jeden Tag um 12 Uhr ME(S)Z erfolgt die Auswertung der Spielzüge. Da diese per E-Mail geschickt werden, reicht es theoretisch aus, den Zug kurz vor 12 Uhr loszuschicken, man sollte aber immer eine gewisse Toleranz einrechnen und spätestens um 11 Uhr den Zug gesendet haben. Dann erfolgt serverseitig die Auswertung, was aufgrund der geringen Spielerzahl in der Betatestphase noch recht schnell geht, und der Server schickt die Mails an die Spieler raus. Als Richtzeit ist 18 Uhr ME(S)Z angesetzt, bis dahin sollten theoretisch alle Züge angekommen sein, zur Zeit ist der Zug manchmal schon vor 13 Uhr da.

Aber ToT ist noch lange nicht fertig, Martin Wolf (Wolfen) hat mit diesem Spiel noch viel vor, so dass es in regelmäßigen Abständen Updates zu ToT geben wird, welche selbstverständlich kostenlos sind, um ToT zum besten Spiel aller Zeiten zu machen. Dort, wo noch erweitert wird, bekommen wir eine Meldung angezeigt, die wie folgt lautet: "Mein Lord, hier wird für Sie in Zukunft erweitert, damit Tales of Tamar irgendwann zum besten Strategiespiel aller Zeiten wird! Ihr ToT-Team".

Apropos Erweiterungen: Seit kurzem wandern auch Elfen durch die Wälder von ToT, und bald werden auch Zwerge die Berge bevölkern.

Aber trotz der Tatsache, dass ToT noch nicht zu 100 Prozent fertig ist, kann ich es nur begrüßen, dass es endlich veröffentlicht wird, denn so haben nun auch viele andere die Möglichkeit, an diesem süchtigmachenden Spiel teilzunehmen.

Neuigkeiten aus Tamar (hinzugefügt am 27.07.2003)

Inzwischen schreiben wir das Jahr 278 auf Tamar, aufgrund des Platzmangels in der alten Welt, entschloss ich mich im Jahr 211 einen kompletten Neuanfang in der neuen Welt als zahlender Spieler zu wagen.

Doch was erwartete uns hier? Zuerst viele neue Nachbarn, aber nicht so viele wie sich die Spielleitung gewünscht hatte, denn so waren große Landstriche, die für viele neue Spieler gereicht hätten binnen kurzer Zeit durch die dort ansässigen Lords besetzt. Unter anderem durch meine Wenigkeit, ich brachte es kurzzeitig auf die Größe von knapp 1600 Morgen, was unter anderem dazu führte das die NSC Kreaturen mich als Ihren Hauptfeind ansahen. Der nächste von der Landmasse gesehen große Herrscher Chutulhu war auch etwas über 1000 Morgen, so das die Spielleitung dazu überging mit Hilfe der NSC Kreaturen die Herrscher daran zu hindern zu große Reiche aufzubauen.

Doch gehen wir noch einmal einen kleinen Schritt in der Entwicklung zurück. Um das Jahr 230 herum gab es ja bereits einen ersten Versuch der Spielleitung die Spieler nicht zu groß werden zu lassen, zumindest nicht, ohne andere daran teilhaben zu lassen. Es wurde das System der Rebellionen eingeführt. Das heißt das in Reichen welche mehr als 10 Städte besitzen die Bevölkerung unzufrieden wird, und insofern man keine Stadtwachen besitzt, in einigen Städten rebelliert. Diese Städte sind dann vom Spieler nicht mehr zu betreten, und können erst wieder durch Entsendung einer Niederschlagungsarmee betreten werden.

Allerdings lassen sich die Rebellionen auch ganz einfach vermeiden indem man in allen Städten bestimmte Gebäude errichtet, welche dies verhindern, den Gebäudetyp werde ich hier aber nicht nennen :-).

Eine weitere Möglichkeit ist, die um die sich das Spiel eigentlich dreht, in der Hierarchie weiter aufzusteigen und sich Vasallen zu nehmen, je höher der Titel ist den man bekleidet, desto mehr Städte darf man haben, bevor diese rebellieren. Nun ja, da ich eigentlich kein Freund dieses Systems bin, und niemanden unterdrücken wollte, habe ich mich entschlossen auf das System von König Artus´ Tafelrunde zurückzugreifen und allen die sich mir anschließen die gleichen Rechte und Pflichten eingeräumt. So bin ich zwar laut Spiel der Lehnsherr, aber alle Entscheidungen werden demokratisch in meiner Tafelrunde getroffen, jeder kann seine Meinung frei äußern und alle unterstützen sich gegenseitig. Derzeit bekleide ich den Titel eines Herzogs mal sehen wie weit ich es noch bringen werde ;-).

Doch kommen wir noch zu anderen Dingen die inzwischen ihren Einzug auf Tamar erhalten haben.

Inzwischen gibt es neue NSC-Kreaturen, die Drachen, welche in den Farben Gold, Rot und Schwarz auftreten können, ebenfalls haben die Untoten Einzug gehalten, welche die Männer, die man gegen sie in der Schlacht verliert, gleich in Ihre eigenen Reihen aufnehmen.

Gerade frisch hinzugekommen sind die so genannten Luxusgüter, welche den kleineren Reichen den Spielspaß und die Bedeutung erhöhen sollen, da nur diese in der Lage sind diese herzustellen, dies ist zwar ein für mich unlogischer Punkt, da meines Erachtens nach gerade die großen Reiche diese auch herstellen könnten, wegen der besseren Ressourcenlage, aber die Spielleitung hat damit auf jeden Fall etwas für die kleinen Reiche getan. Mir stellt sich allerdings die Frage, wer denn auf Dauer nur wegen der Luxusgüter ein kleines Reich führen will, ich würde es nicht wollen.

Ebenfalls neu ist das "zweite" Kartenmenü. In diesem ist eine kleine Übersichtskarte eingebaut, so das man zumindest einen groben Überblick über das bereits entdeckte Land hat, um sich zielsicherer bewegen zu können.

Ganz neu seit der aktuell erschienenen Version 0.50 ist der "Fog of War", das heißt, man sieht jetzt nicht mehr wie bisher sämtliche Einheiten auf ganz Tamar, sondern nur noch diese, welch sich in einem entsprechenden Radius zu eigenen Einheiten, bzw. eigenen Städten befinden.

Für die Zukunft ist eine 3D Karte angedacht, welche bereits per ersten Snapshot im Forum zu bewundern ist.

http://www.eternity-computer.de/phpBB/viewtopic.php?topic=787&forum=27&13

Preise

Wie viel kostet mich ToT eigentlich?

Nichts!!! ToT ist kostenlos zu erhalten, lediglich die Spielzüge kosten Geld.

Aber das Basis-Set kostet beim Erwerb 59,90 Euro, warum das denn?

Einmal ist im Basis-Set bereits ein Kontingent von 300 Spielzügen enthalten, und man erhält ein Handbuch sowie die 3 CDs mit Intro und Soundtrack. Diese bekommt man nicht, wenn man sich das Spiel herunterlädt. Dann muss man ohne diese Zugaben auskommen, aber man kann ja mit der Downloadversion erst mal kurz in das Spiel hineinschnuppern.

Die Preise sind:

80  Runden für 20  Euro (knapp 2-3 Monate) 
300  Runden für 50  Euro (knapp 1 Jahr) 
1000  Runden für 100  Euro (knapp 2,5 Jahre) 

Also kann jeder das Spiel erst einmal für 20 Euro testen, und wenn es ihm dann gefällt, richtig loslegen.

Fazit:

Ich kann ToT allen Strategie- und Rollenspielbegeisterten nur empfehlen, denn ich kenne kein anderes Spiel, das einem solche Glücksgefühle bereitet, wenn man eine bereits verloren geglaubte Schlacht doch gewann oder wenn man nahe eines Herzinfarktes war, weil einen die feindlichen Truppen trotz der eigenen Übermacht geschlagen hatten. Kein anderes Spiel ermöglicht es in dieser Weise, Bündnisse zu schmieden sowie hinterlistige Pläne auszukochen und diese durchzuführen, um einen vermeintlichen Verbündeten zu überfallen, um sein eigenes Reich zu vergrößern. All das ist in ToT bereits geschehen. Denn das Spielziel ist es, Kaiser zu werden, und dies gelingt nur, indem man treue Vasallen um sich scharrt, um sein Reich zu festigen und seinen Stand zu erhöhen. Es gibt Lords in ToT, die bereits den Titel eines Vicomte inne hatten und nun wieder den Status eines einfachen Lords besitzen. All das macht ToT zu einem unnachahmlichen Spiel, das meines Erachtens süchtig macht.

System:  68k-Amiga (Animationen werden auch auf PPC wiedergegeben); noch in Entwicklung befinden sich Versionen für Windows, Linux, MacOS, Atari und Java. 
   
Entwickler:  Eternity Computer 
   
Erscheinungstermin:  September 2002 
   
Preis:  59,90 Euro 
   
Kosten:  - Onlinekosten zum Spielzug holen und Spielzug senden, also max. 2-3 Minuten täglich 
  - Kosten für die Runden (siehe oben) 
   
Bezugsquelle:  http://www.tamar.net/ 

Michael Scholz aka Satai Skar